Leuchtturmprojekte

Schweizer Axenstrasse wird sicherer

Nord-Süd-Achse: Zwei neue Tunnel schützen vor Steinschlag

«Die neue Nationalstrasse entlang der Steilwand Axen sorgt für eine Win-win-Situation: Erstens schützen zwei neue Tunnel den Streckenabschnitt vor Felsstürzen – und zweitens wird das Dorf Sisikon im Kanton Uri vom Durchgangsverkehr entlastet.»
Über Jahrhunderte wurden Personen und Güter in der Schweiz auf der Nord-Süd-Route über den Schiffsweg transportiert. Erst mit dem Bau der Axenstrasse, welche die Zentralschweizer Kantone Schwyz und Uri verbindet, war der Weg für den Landtransport frei. Da die über 150 Jahre alte Verbindung den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt, wird sie neu gebaut. Lombardi übernimmt bei dem anspruchsvollen Projekt die technische Gesamtleitung.

Der Bau der neuen Axenstrasse entlang der Nationalstrasse N4 gehört zu den bedeutendsten Strassenbauprojekten der Schweiz. Kein Wunder: Bei der Strasse handelt es sich um eine der wichtigsten Verbindungen auf der Schweizer Nord-Süd-Transitachse – und das schon seit über 150 Jahren.

Die neue Axenstrasse ersetzt das bestehende Teilstück der Nationalstrasse A4 längs des Urnersees. Mit dem Projekt wird insbesondere die Verkehrssicherheit zwischen den Zentralschweizer Kantonen Schwyz und Uri verbessert. Zudem wird das 380-Seelen-Dorf Sisikon nachhaltig vom Durchgangsverkehr entlastet.

Kernstück des Vorhabens sind der 2.8 Kilometer lange Morschacher Tunnel und der 4.4 Kilometer lange Sisikoner Tunnel. Beide Bauten schützen die Strasse künftig vor äusseren Gefahren wie Steinschlag und Murgängen. In der Vergangenheit führten solche Naturereignisse immer wieder zu Sperrungen der Nationalstrasse.

Da auch die Bauarbeiten ständig und über längere Zeit dem Steinschlagrisiko ausgesetzt sind, wurde ein Frühwarnsystem eingerichtet. Dieses zeichnet Regen- und Windsensoren, Niederschlagsmengen und Windböen auf. Bei Überschreiten der definierten Grenzwerte erfolgt eine SMS-Warnmeldung, wodurch eine Sperrung der betreffenden Baustellenbereichen ausgelöst wird.

Positiver Nebeneffekt des Projekts Neue Axenstrasse: Ein Teil des Ausbruchsmaterials wird zusammen mit dem Material der Zweiten Gotthard-Strassenröhre für die Fortsetzung des Vorzeigeprojekt «Seeschüttung» beim Südufer des Urnersees verwendet. Dadurch werden neue Flachwasserzonen geschaffen, die Lebensraum für Flora und Fauna bieten. Die Seeschüttung trägt zur Erhöhung der Biodiversität bei und setzt ein Generationenprojekt fort, das 1985 begonnen wurde, um das Ökosystem des Reussdeltas nachhaltig zu bereichern.

Kompetenzen
  • Konventioneller und maschineller Vortrieb
  • Kavernen und Schächte
  • Einrichtungen und Systeme im Untertagebau
  • Technische Anlagen und Gebäude
  • Materialbewirtschaftung
1865

Seit diesem Jahr existiert die Axenstrasse.

16000

So viele Fahrzeuge fahren heute an Spitzentagen durch das 380-Seelen-Dorf Sisikon.

Lat: 46.997509
Lng: 8.6242096

Axenstrasse, Sisikon, Uri, Schweiz

20210816 Lowei Nord 006
«Die Axenstrasse ist ein wichtiger Verkehrsträger – nicht nur für die Schweiz, sondern auch im internationalen Kontext. Mit dem Bau des Sisikoner Tunnels und des Morschacher Tunnels wird diese wichtige Verkehrsachse langfristig sicherer und zuverlässiger.» Michael Noll