Leuchtturmprojekte

Neubau des historischen Wasserkraftwerks

Das Kraftwerk Ritom vereint Stromproduktion und Umweltschutz

«Für die italienische Schweiz und die Nord-Süd-Verbindung der Schweizerischen Bundesbahnen ist der Neubau des Wasserkraftwerks Ritom von zentraler Bedeutung. Nebst der Aufstockung der Leistung wurde besonderen Wert auf Umweltschutz gelegt.»
Das Wasserkraftwerk Ritom ist etwas Besonderes: Es war vor über 100 Jahren das erste Kraftwerk, das Strom für die Züge durch den Gotthard-Eisenbahntunnel lieferte. Dank der neuen Pumpspeicheranlage wird das Kraftwerk künftig nicht nur leistungsstärker, sondern auch flexibler. Der Speichersee Ritom wird verwertet und zur effizienteren Nutzung in den Wintermonaten gebraucht. Das Projekt trägt damit beträchtlich zu einer effizienten und kohlenstoffarme Energiezukunft bei.

Ohne Strom gibt es keine moderne Eisenbahn. Das war schon vor über 100 Jahren so. Bereits 1917 lieferte das Wasserkraftwerk Ritom im Kanton Tessin zum ersten Mal Strom für die Züge, die auf der Nord-Süd-Achse durch den Gotthard fuhren. Weil das Kraftwerk bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren hat, wurde der Konzessionsantrag durch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die Azienda Elettrica Ticinese AET für die Nutzung der Tessiner Gewässer 2012 um weitere 80 Jahre genehmigt. Das neue Wasserkraftwerk ersetzt damit das bestehende aus dem Jahr 1917. In Zukunft verfügt das Kraftwerk über zwei Turbinen und eine Pumpe mit einer Leistung von je 60 Megawatt.

Die Fähigkeit des Kraftwerks, schnell auf Änderungen in der Stromnachfrage zu reagieren, ist besonders wichtig für die Netzstabilität und spielt eine ausgleichende Rolle in der Variabilität von erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Solarenergie. Dies trägt erheblich zur Stabilität, Zuverlässigkeit und Effizienz des Energiesystems bei. Als Mitglied der Ingenieurgemeinschaft Consorzio Ritom Ticino CRT übernimmt Lombardi sämtliche Aufgaben des Generalplaners – vom Bauprojekt bis zur Inbetriebnahme. Bei dem anspruchsvollen Bauvorhaben konnten wir von unserem grossen Know-how im Bereich des Kraftwerks- und Tunnelbaus profitieren. Insbesondere Einbrüche von Bergwasser machten die Arbeiten anspruchsvoll. Dank speziellen Injektionen und dem grossen Einsatz der Mineure konnte der Fels jedoch abgedichtet werden.

Nicht nur die Gewinnung des Stroms wird beim Wasserkraftwerk Ritom in Zukunft nachhaltig sein – auch sonst wurde bei dem Projekt grossen Wert auf Umweltverträglichkeit gelegt. Schnell wechselnde Wasserstände aufgrund von Turbinierung, mit denen Flora und Fauna Probleme haben, gibt es keine. Das Ausgleichsbecken dient zudem zur Schonung der Natur im Fluss. Damit zeigt das Kraftwerk Ritom: Stromgewinnung aus Wasserkraft und Umweltschutz gehen Hand in Hand.

Kompetenzen
  • Konventioneller und maschineller Vortrieb
  • Kavernen und Schächte
  • Einrichtungen und Systeme im Untertagebau
  • Tunnellüftung
  • Technische Anlagen und Gebäude
  • Tunnelsanierung
  • Bauhilfsmassnahmen und Baugrundverbesserung
  • Wasserkraftanlagen
  • Ober- und unterirdische Kavernenkraftwerke
  • Hydraulische Tunnels und Schächte
  • Druckleitungen und Stahlauskleidungen
  • Hydromechanische Ausrüstungen
  • Elektromechanische Ausrüstungen
  • Anlagenperipherie
  • Wassertransportsysteme und Pumpstationen
  • Flussbau
  • Hydrologie und Modellierung von Wassereinzugsgebieten
  • Materialbewirtschaftung
  • Geotechnische Expertisen
830

Meter – Gefällstufe zwischen dem Ritomsee und der Wasserkraftwerkszentrale Piotta

100'000

Kubikmeter – Fassungsvermögen des Ausgleichsbeckens

2

Kilometer – Länge des Triebwasserwegs mit Druckstollen und Schrägschacht

48

Millionen Kubikmeter – Durchschnittliche Fassungsvermögen des Ritom-Sees

Lat: 46.517
Lng: 8.677

Ritom

Bronzetti Daniele
«Die Bergwassereinbrüche im Stollen bergen besondere Herausforderungen, die wir nur dank dem Einsatz aller Beteiligten meistern konnten. Umso grösser ist nun die Freude über die Fertigstellung des Wasserkraftwerks Ritom. Das Projekt ist ein Paradebeispiel für die nachhaltige Energiegewinnung.» Daniele Bronzetti