«Dieses bahnbrechende Projekt verspricht, kosmische Geheimnisse zu lüften, unser wissenschaftliches Verständnis zu erweitern und zukünftige Generationen von Astronomen und Physikern zu inspirieren.»
Das einzigartige unterirdische Teleskop wird den Wissenschaftlern neue Einblicke in die Geschichte des Universums gewähren, da es in der Lage ist, tausendmal mehr Gravitationswellen zu erkennen als seine Vorgänger.
Im Rahmen der Vorarbeiten untersuchen die Niederlande, Belgien und Deutschland gemeinsam, ob sie dieses Observatorium von Weltrang in Südlimburg bauen können, da die einzigartigen Bodenbedingungen störende Vibrationen dämpfen. Wir werden in Zusammenarbeit mit den Partnern Amberg-Gruppe, TEC und Tractebel die technische Machbarkeitsstudie im Auftrag des niederländischen Nationalen Instituts für subatomare Physik (Nikhef) durchführen.
Das Observatorium ist von grosser Bedeutung für die internationale Physik und Astronomie. Von seiner Bedeutung her ist es am ehesten mit dem CERN in Genf zu vergleichen, dem grössten Teilchenbeschleuniger der Welt.
Mit dem Einstein-Teleskop können die Forscher die Kollision von schwarzen Löchern «hören» und neue Erkenntnisse über das frühere Universum bis hin zum Urknall gewinnen. Sie können den Entstehungsprozess von schwarzen Löchern und Neutronensternen verfolgen.
Das Einstein-Teleskop wird aus einem Dreieck von drei Vakuumkorridoren mit einer Länge von jeweils 10 Kilometern bestehen, die sich 250 bis 300 Meter unter der Erdoberfläche befinden. Dort werden die Gravitationswellen gemessen, indem die Länge der drei Detektorkorridore mit empfindlichen und vibrationsfrei aufgehängten Lasern ständig überwacht wird. Ändert sich diese Länge in einem bestimmten Muster, so ist dies das Signal einer vorbeiziehenden Gravitationswelle.
«Nach den grossen Alpentunneln ist es Zeit für Wissenschaft auf höchstem Niveau! Wir haben das CERN als Planer und Bauleiter begleitet. Das einzigartige „Einstein-Teleskop“ ist unsere nächste Herausforderung mit einer Reihe von bahnbrechenden Aufgaben. Wir freuen uns sehr darauf!» Nikos Lavdas, Head of the Underground Department
Der Standort im Grenzgebiet der Niederlande, Belgiens und Deutschlands wurde als potentieller Standort für das Einstein-Teleskop ausgewählt, weil der weiche Oberboden dieses Gebiets Erschütterungen durch menschliche Aktivitäten an der Oberfläche verhindert, so dass das unterirdische Observatorium ungestört messen kann.
Das Gebiet bildet das Herz einer europäischen Top-Region, mit zahlreichen Universitäten in der Nähe. Hinzu kommt ein Netzwerk von High-Tech-Unternehmen mit Know-how in der benötigten Präzisionstechnik. Dieses Netzwerk von wissenschaftlichen Institutionen und Technologieexperten erhöht die Attraktivität der Euroregion Maas-Rhein als Wirtschaftsstandort, und der potenzielle wirtschaftliche Aufschwung durch die Ansiedlung des Einstein-Teleskops in der Region ist hoch.
Im Rahmen unserer Machbarkeitsstudie werden wir unter anderem die Eignung des Untergrunds, die beste Lage der drei Spitzen des Dreiecks und alle technischen Herausforderungen des Tunnelbaus in der Tiefe mit allem, was dazu gehört, untersuchen.
Sobald die Machbarkeitsstudie abgeschlossen ist, werden die Regierungen der Niederlande, Belgien und Deutschland entscheiden, ob sie den Standort für das Einstein-Teleskop vorschlagen wollen. Die endgültige Entscheidung über den Standort des Observatoriums wird dann voraussichtlich 2025/2026 auf europäischer Ebene getroffen werden. Der Baubeginn ist für 2028 vorgesehen.
In den letzten Jahren waren wir an bedeutenden Untertageprojekten beteiligt, darunter dem CERN in Genf oder den grossen unterirdischen Alpenquerungen am Gotthard, zwischen Lyon und Turin und der Brenner-Basistunnel. Die Planung von Untertagebauten und die Bauleitung von Aushubarbeiten im Tunnelbau sind unser Kerngeschäft.
«Dieses Projekt erfordert alles, wofür wir stehen: Hochspezialisiertes Fachwissen im Untertagbau, Planung nach strengen Vorgaben und herausragende Fähigkeiten im Projektmanagement. Ich bin ich fest davon überzeugt, dass wir diese Herausforderung meistern werden.» Wolfgang Wieser, Tunnelling expert and Lombardi’s project leader of the Einstein Telescope project
Kilometer lang – die Länge jeder Seite des Dreiecks, das durch die drei Vakuumkorridore gebildet wird.
Meter unter der Erdoberfläche
Länderübergreifende Bemühung: Die Niederlande, Belgien und Deutschland erkunden gemeinsam die Standortmöglichkeiten.