Insights

Spezialgebiet Naturgefahren

Planung von Schutzbauten

«Das Streckennetz der Zentralbahn ist vielen Naturgefahren ausgesetzt. Lombardi plant und realisiert nachhaltige, kostenwirksame Schutzmassnahmen für einen sicheren Bahnbetrieb.»
Naturgefahren wie Stein- und Blockschlag, Felsstürze, Murgänge, Rutschungen oder Lawinen bedrohen weite Strecken der Zentralbahn. Gezielte Massnahmen wie Schutzbauten reduzieren die Risiken nachhaltig und leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Mobilität in der Zentralschweiz.

Gezielte Massnahmen für nachhaltigen Schutz

Das 103 Kilometer lange Streckennetz der Zentralbahn ist von grosser regionaler Bedeutung für die Zentralschweiz und verbindet das touristisch attraktive Dreieck Luzern, Engelberg-Titlis und Interlaken. Es schlängelt sich durch enge, steile Bergtäler, entlang von Schluchten, durch Tunnels und über Bachläufe. Jährlich nutzen rund 10 Millionen Fahrgäste das Bahnnetz - sei es für Pendlerwege oder für Ausflüge in die atemberaubende Alpenregion.

Die malerische Landschaft birgt jedoch auch viele Gefahren für den Bahnbetrieb und die exponierte Infrastruktur der Zentralbahn. Naturgefahren wie Stein- und Blockschlag, Felsstürze, Murgänge, Rutschungen, Hochwasser und Lawinen können den Bahnbetrieb stark beinträchtigen. Ein Ereignis und dessen Folgen wie z.B. ein zerstörtes Trassee können den Betrieb für längere Zeit unterbrechen und schlimmstenfalls auch Menschenleben gefährden. Um die Risiken zu minimieren, werden im Auftrag der Zentralbahn AG zwischen 2023 und 2027 gezielte Schutzmassnahmen gegen unterschiedlichste Naturgefahren geplant und umgesetzt.

Unser Team aus Spezialist:innen für Naturgefahren übernimmt die gesamte Planung und Bauleitung dieser Massnahmen – von der ersten Risikoanalyse bis zur Begleitung der Realisierung und die Dokumentation der ausgeführten Arbeiten. Neben organisatorischen und forstlichen Massnahmen liegt der Schwerpunkt in diesem Projekt auf verschiedenen Arten von Schutzbauwerken wie Barrieren, Netzabdeckungen, Unterfangungen und Rückverankerungen sowie der Sanierung eines Schutzdammes. Einige der bestehenden Anlagen müssen instandgesetzt oder ersetzt werden. Zusätzlich werden neue Schutzbauwerke erstellt, um die Sicherheit entlang der Bahnstrecke zu erhöhen.

Die Ausführung der Massnahmen bedingt oft ein öffentliches Plangenehmigungsverfahren und somit einen langen Planungsvorlauf. Immer wieder sind aber auch sogenannte Sofortmassnahmen nötig, wenn neu entstandene Gefahrenstellen entdeckt werden. Dann sind schnelle Entscheide und grosse Flexibilität für eine rasche Entschärfung der Situation gefragt.

Massnahmen im Überblick

Das aktuelle Projekt für die Zentralbahn umfasst zahlreiche Einzelmassnahmen, darunter:

  • Neubau von Barrieren (stehenden Schutznetzen), Netzabdeckungen, Felsunterfangungen und Böschungssicherungen
  • Ertüchtigung bestehender Schutzbauten und Ersatz von schadhaften Verankerungen und Fundamenten
  • Instandsetzung eines durch Waldbrand beschädigten, erdbewehrten Schutzdamms
  • Planung von unterhaltsarmen, langlebigen Bauwerken in schwierigstem Gelände unter Einsatz von innovativen Produkten und Systemen
  • Ergänzung von baulichen Massnahmen durch organisatorische und forstliche Massnahmen, um gesamtheitliche, nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen im Einklang mit ökologischen und forstwirtschaftlichen Belangen zu realisieren.

Die Arbeiten erfolgen grösstenteils unter laufendem Betrieb oder in der Nacht, um Einschränkungen für Reisende und den Güterverkehr zu minimieren. Durch eine nachhaltige Planung und den gezielten Einsatz innovativer Technologien entstehen langfristige, kosteneffiziente und umweltschonende Schutzmassnahmen. Im Einklang mit dem Konzept des Integralen Risikomanagements gewährleisten sie die Einhaltung der definierten Schutzziele und garantieren einen sicheren Bahnbetrieb. Diese Massnahmen sind von grosser regionaler Bedeutung und tragen wesentlich zur Vernetzung der Zentralschweiz bei.

Veröffentlicht von
Barbara klrin
  • Barbara Baumann
  • Fachspezialistin Naturgefahren
  • Kontakt
Veröffentlicht am
    28. Mai 2025
Kompetenzen
  • Geotechnik, Fels- und Geomechanik
  • Expertise und Beratung
  • Risikoanalysen
  • Geotechnische Expertisen
  • Bahnbau
Barbara gross
«Als Fachspezialistin für Naturgefahren ist es mir ein Anliegen, nachhaltige und kostenwirksame Schutzmassnahmen umzusetzen, die den Bahnbetrieb langfristig sichern – gerade in einem so herausfordernden Naturraum wie den Schweizer Alpen.» Barbara Baumann, Fachspezialistin Naturgefahren
13

Teilprojekte auf der Strecke von 50 km zwischen Giswil und Interlaken / Innertkirchen

7

Teilprojekte sind bereits ausgeführt

Mind. 5

der Teilprojekte benötigen ein öffentliches Plangenehmigungsverfahren

Tschorrentunnel, Portal Nord: Neue Netzabdeckung, Ausführung während einer sowieso nötigen Vollsperrung des Streckenabschnitts für Gleisarbeiten
1

Massnahme wurde unter Vollsperrung realisiert, alle anderen unter Betrieb

Mind. 2

Teilprojekte erfordern den Bau in Nachtarbeit