Brenner Basistunnel - Baulos H52 Hochstegen
Vorauserkundungs- und Injektionsmaßnahmen
Gemäß geologisch-hydrogeologischer Prognose war davon auszugehen, dass mit dem Vorkommen von Rauhwacke auf Tunnelniveau nur im Teilabschnitt 2.1 (siehe Schema) zu rechnen ist.
Beim Teilabschnitt 2.2 mit der stark zerklüfteten Hochstegenzone (Hochstegenmarmor) sowie beim Abschnitt 3, welche durch zwei Scherzonen des Olperer Störungssystems geteilt wird, wurden ausgeprägte Fließsysteme des Gebirgswassers und durch Wasserzutritte in den Tunnel eine erhöhte Gefahr für Wasserressourcen an der Oberfläche erwartet. Daher müssen alle Tunnelvortriebe in den Abschnitten 2.1 und 2.2 sowie in der Olperer Scherzone im Schutz von Abdichtungsinjektionen gegen 85bar Bergwasserdruck aufgefahren werden.
In der Planung wurde angenommen, dass die Rauhwacke nicht mit einer Tunnelbohrmaschine aufgefahren werden kann und vorgängig zu behandeln ist. Zu diesem Zwecke wurde zunächst im Erkundungsstollen die Rauhwacke durchörtert. Nach Auffahren der Rauhwacke im Erkundungsstollen wurde ein Hilfsangriff vom Erkundungsstollen bis auf Haupttunnelniveau geführt, welcher aus einer Rampe und einem baulogistischen Querschlag besteht. Sukzessive wurde von diesem Querschlag aus zuerst die Weströhre und später die Oströhre zyklisch bis durch die Rauhwacke aufgefahren.
Das Baulos H52 Hochstegen endete im Dezember 2023 mit dem erfolgreichen Vortrieb des Erkundungsstollens durch die Abschnitte 2.1 und 2.2 und den erfolgreichen Vortrieben der Haupttunnel durch den Abschnitt 2.1. Das nachfolgende Baulos H53 wird ab Jänner 2024 alle drei Vortriebe bis zur Staatsgrenze fertigstellen.
- 09. November 2023
- Konventioneller und maschineller Vortrieb
- Kavernen und Schächte
- Tunnelsicherheit